Was muss ein attraktiver Arbeitgeber bieten? Meine heutige Antwort: Frage Deine Mitarbeiter, was sie sich wünschen

Der Arbeitgeber als Wunscherfüller

„Das geht zu weit! Die Arbeit ist doch kein Ponyhof!“ Höre ich zig Arbeitgeber schon rufen, wenn Sie meine Überschrift lesen.

Doch ich kann jeden beruhigen, der nun meint, dass ich völlig durchgedreht bin. Natürlich ist ein Arbeitsverhältnis kein Wunschkonzert und der Arbeitgeber soll nicht jeden Wunsch des Mitarbeiters erfüllen.

Dennoch kann es sich lohnen, nach den Wünschen der Mitarbeiter zu fragen.

Bevor sich ein Bewerber für ein Unternehmen entscheidet, prüft er, inwiefern seine Bedürfnisse und Wünsche mit den Angeboten des Unternehmens übereinstimmen. Nur wenn diese in einem guten Verhältnis stehen, entscheidet er sich für den neuen Job. Genauso verhält sich das Unternehmen.

Im Laufe der Zeit verändern sich aber die Umstände, Wünsche und Ziele. Das Unternehmen wächst und passt sich den veränderten Anforderungen des Marktes an, die Mitarbeiterstruktur verändert sich und die Aufgaben. Der Bewerber auf der anderen Seite durchläuft sowohl beruflich als auch privat eine Entwicklung. Damit ändern sich auch die Wünsche an den Arbeitgeber. Stehen am Beginn des Berufslebens eine gute Ausbildung und fachliche Unterstützung an erster Stelle, möchte ein Mitarbeiter irgendwann Karriere machen, in Führung gehen, viel Geld verdienen, neue Herausforderungen meistern oder später einen gesunden und wertschätzenden Abschied feiern. Dazwischen liegen Familiengründung, Hauskauf/-bau, Work-Life-Balance, ehrenamtliches Engagement, Hobbies, exklusivere Urlaube etc.

Die Motive, bei einem Arbeitgeber zu bleiben, ändern sich also stetig. Und statt mit der Gießkanne allgemeine Leistungen auszuschütten, im Glauben, das täte allen gut und würde alle Mitarbeiter gleichermaßen motivieren, sollte man also einmal den Mitarbeiter selbst befragen. Vielleicht gibt es ja doch die ein oder andere Stellschraube, an die man vorher nicht gedacht hatte. Oder ein bestimmter Wunsch lässt sich viel einfacher realisieren, als die geplanten teuren Programme. Vielleicht erkennt man aber auch frühzeitig, dass sich die Wege trennen werden und kann die Trennung gemeinsam vollziehen, ohne dass eine der Seiten (emotionalen) Schaden nimmt.

Es kann sich also lohnen, regelmäßig nachzufragen. Als Rahmen dafür eignet sich das standardisierte Feedbackgespräch oder informell einfach mal zwischendurch ein persönliches Gespräch.