Podcastfolge: Braucht ein Feelgoodmanager eine Ausbildung?

Heute soll es darum gehen,
ob man als Feelgoodmanager eine Ausbildung machen muss und wenn ja, welche. In der
nächsten Episode werde ich dann verschiedene Ausbildungswege vorstellen.

Auch wenn diese Episode
besonders kurz geraten ist, finde ich, steht dem Thema eine eigene Folge zu, da
das Thema, glaube ich, für viele Organisationen relativ wichtig ist.

Momentan boomt der Markt
für Feelgoodmanager. Immer mehr Unternehmen suchen eine Möglichkeit, sich das
Wohlfühlmanagement an Bord zu holen. Das größte Problem dabei: es gibt, wie ich
ja bereits in Episode 2 deutlich gemacht habe, weder ein eindeutiges Berufsbild
für den Feelgoodmanager, noch eine Ausbildung oder Weiterbildung, die einheitlich
auf die Erfordernisse eines Feelgoodmanagements vorbereiten. Zudem sind ja die
Aufgaben je nach Unternehmen so unterschiedlich, dass es ganz schwierig ist,
einheitliche Anforderungen zu formulieren. Auch darüber habe ich schon öfter in
dieser Miniserie gesprochen.

Viele – vor allem kleine
Unternehmen – fragen sich daher: woran erkenne ich einen guten Feelgoodmanager,
was muss er denn können? Welche Ausbildungen muss er absolviert haben und wo?

Ich denke, das kann ich ganz kurz zusammenfassen: das kommt darauf an!

Wenn Du oder Dein
Unternehmen schon ein Anforderungsprofil für einen Feelgoodmanager entworfen
habt und genau wisst, was er einmal tun soll, dann könnt ihr daraus natürlich
auch die Kompetenzen ableiten, die er haben muss.

Ganz grundsätzlich kann
man sagen, dass es immer darauf ankommt, was der Feelgoodmanager einmal tun
soll, danach definieren sich seine Qualifikationen. 

Eine spezielle Ausbildung
ist nicht unbedingt vonnöten. Ein beruflicher Hintergrund, der die Fähigkeiten,
die man im Feelgoodmanagement braucht, mitbringt, ist allerdings sehr günstig,
aber auch nicht Voraussetzung.

Einige Feelgoodmanager
haben einen pädagogischen oder psychologischen Hintergrund, häufig kommen sie
aus dem Human Ressource-Bereich. Aber auch Quereinsteiger gibt es viele. Auch
in den  Zusatzausbildungen, die einige
Feelgoodmanager vorweisen können, gibt es keine klare Linie. Manche haben
Weiterbildungen als Coach, Mediator oder als Trainer in der Erwachsenenbildung.
Einige sind Fitnesstrainer, manche Heilpraktiker. Und auch hier gilt wieder:
nichts muss – viel kann.

Wenn man sich ganz unsicher ist, welche Aufgaben das Feelgoodmanagement übernehmen soll, kann das Berufsprofil, das das Frauenhofer Institut entworfen hat, sehr hilfreich sein – wie immer verlinkt in den Shownotes.

Manche Unternehmen haben
eine eigene Idee davon, was der Feelgoodmanager tun soll und suchen sich im
Unternehmen eine Person, deren Fähigkeiten mit dem Anforderungsprofil
weitgehend übereinstimmen. Einzelne Kompetenzen schulen sie dann nach Bedarf
nach. Dafür gibt es ja unzählige Möglichkeiten.

Andere Unternehmen möchten
einen geeigneten Mitarbeiter zum Feelgoodmanager schulen und lassen ihn eine
Ausbildung machen.

Dafür gibt es einige
Institute, die Präsenzseminare zum Feelgoodmanager anbieten.

Weil aber die Aufgaben so
vielfältig sind und die daraus abzuleitenden Qualifikationen, gibt es auch
keine einheitliche Ausbildung. Jedes Institut setzt eigene Akzente und
Schwerpunkte, je nachdem, welchen Themenschwerpunkt es selbst auch bedienen
kann.

Die verschiedenen
Ausbildungsmöglichkeiten werde ich in der nächsten Episode genauer vorstellen.

Du brauchst also nicht
unbedingt eine Ausbildung als Feelgoodmanager.

Viel wichtiger ist, dass
Du Erfahrung in einem Unternehmen gesammelt hast und Strukturen und Mechanismen
in Organisationen kennst.

Wichtig
finde ich außerdem, dass Du eine Grundkompetenz hast, auf der Du aufbauen
kannst und über die persönliche Eignung verfügst, für die Vielfältigkeit der
Aufgaben, die technischen, methodischen und persönlichen Anforderungen.

In
Episode 2 hatte ich bereits beschrieben, welche persönliche Fähigkeiten ein Feelgoodmanager
mitbringen sollte.

Noch
einmal ganz kurz zusammengefasst:

In allererster Linie braucht der Feelgoodmanager ganz viel Flexibilität, Selbständigkeit sowie Verantwortungsbewusstsein. Denn möglicherweise ist er Alleinkämpfer im Feelgoodmanagement, muss aufgrund der vielen verschiedenen Handlungsfelder mehrere Rollen ausüben, selbständig Ziele feststecken, Lösungswege entwerfen und Kooperation organisieren sowie  Arbeitszeit und –ort flexibel wechseln je nach den Job-Erfordernissen

Kontaktfreudigkeit und Empathie helfen dem Feelgoodmanager, mit der Belegschaft in engem
Kontakt zu stehen und ihre Belange zu erkennen.Ohne Konfliktfähigkeit wird
es dem Feelgoodmanager schwer fallen, sich gegenüber widerspenstigen und
unfreudigen Führungskräften und Mitarbeitern zu behaupten und manchmal auch
unbeliebte Maßnahmen zu ergreifen, um das Unternehmen voranzubringen.

Neugierde braucht er, um offen für die
verschiedenen Spezies der Mitarbeiter zu bleiben und für die immer wieder neuen
Aufgaben und Anforderungen an ihn.

Dafür braucht der Feelgoodmanager aber auch die Beharrlichkeit und die Bereitschaft, immer wieder Neues zu lernen und sein Arbeitsfeld und sich selbst immer wieder neu zu erfinden.

Gerade für die technischen
und methodischen Voraussetzungen würde ich aber eine Ausbildung empfehlen. Die
grundlegenden Tools sollten sowohl bekannt als auch geübt sein.

Ein weiterer Vorteil einer
Ausbildung ist, dass der zukünftige Feelgoodmanager sich konzentriert mit
seinem künftigen Aufgabenbereich beschäftigt.

Der Fokus wird so gelenkt
auf die Grundthemen des Feelgoodmanagements. Selbst, wenn man einzelne
Komponenten einer Ausbildung nicht mehr bräuchte, weil man sich thematisch
sicher damit fühlt, bringt eine Ausbildung die verschiedenen Aspekte des
Feelgoodmanagements in einen Gesamtzusammenhang

Vielleicht erschließen
sich dadurch Themen, die man vorher noch gar nicht im Portfolio hatte, die aber
das eigene Angebot abrunden können.

Vielleicht zeigt eine
Ausbildung mit den verschiedenen Themenbereichen auch eine Perspektive auf,
wohin sich das Feelgoodmanagement im eigenen Unternehmen entwickeln könnte.

Die meisten Ausbildungen
liefern zugrundeliegende Theorien, Best Practice-Beispiele und die Möglichkeit,
sich in Case-Studies auszuprobieren. Das kann informieren, inspirieren, vor
allem aber kommt man auch dazu, sich im Vorfeld mit Eventualitäten zu
beschäftigen, auf die man vielleicht selbst nicht gekommen wäre.

Ein weiterer Vorteil von
Ausbildungen ist, in den Austausch zu kommen über den eigenen Wirkungsbereich
und die Aufgaben von anderen.

Außerdem kann man in Aus-
und Weiterbildungen auch wunderbar über das bisherige Vorgehen reflektieren und
Verbesserungen vornehmen.

Ich rate also dazu, eine
Ausbildung bzw. Weiterbildung zum Feelgoodmanager zu absolvieren.

Auf die Entscheidung,
welche Aus- oder Weiterbildung dies sein könnte, bereite ich Dich in der
nächsten Episode vor. Ich stelle verschiedene Ausbildungsinstitute vor und
strukturiere die Angebote.

Und so sind wir für heute
durch und in der nächsten Folge stelle ich verschiedene deutschsprachige
Ausbildungen vor.

Bis dahin wünsche Dir
einen schönen Tag und eine gute Zeit!

Shownotes: