Die Frage, wie ein Klein- und mittelständisches Unternehmen (KMU) zu definieren ist, ist ganz entscheidend für diesen Blog. Denn Personalarbeit verändert sich mit der Größe eines Unternehmens und der damit komplexer werdenden Organisation.

Für mich ist es daher wichtig, in diesen Blogbeitrag klarzustellen, wie ich Klein- und mittelständischen Unternehmen verstehe und auf welche Größenordnung und Struktur ich mich am ehesten beziehe in den künftigen Beiträgen. Auch wenn es sicher immer wieder Überschneidungen geben kann und Unternehmen finden lassen, die sich in ihrer Personalarbeit weder eindeutig in die eine noch in die andere Gruppe einordnen lassen.

Definition Klein- und mittelständische Unternehmen KMU

Eine klare und einheitliche Abgrenzung teils ähnlicher oder synonym verwendeter Begriffe wie kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Mittelstand und
In Deutschland gibt es verschiedene Definitionen, die die Zuordnung von  Unternehmen zur Gruppe der Klein- und mittelständischen Unternehmen thematisieren. Zum einen ist hier die EU-Kommission, die Unternehmen nach der Anzahl der Mitarbeiter und dem Jahresumsatz zuordnen, zu nennen.
  • Kleinstunternehmen sind demnach Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von höchstens 2 Mio. EUR .
  • Kleine Unternehmen haben weniger als 50 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von höchstens 10 Mio. EUR.
  • Mittlere Unternehmen sind Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. EUR oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. EUR haben.

Analog zur EU-Definition werden die Unternehmen beim Institut für Mttelstandsforschung in Bonn kategorisiert. Nur für mittlere Unternehmen liegt der Schwellenwert beim IfM Bonn bei 499 Beschäftigten, um die deutsche Besonderheit herauszustellen.

Unternehmensgröße Zahl der Beschäftigten und Umsatz €/Jahr
kleinst bis 9 bis 2 Millionen
klein* bis 49 bis 10 Millionen
mittel** bis 499 bis 50 Millionen
(KMU) zusammen unter 500 bis 50 Millionen
Quelle: IfM Bonn
Unternehmen, die die Grenzen überschreiten, werden Großunternehmen genannt.
KMU definieren sich v.a. über die Anzahl der Mitareiter und den Jahresumsatz

Quelle: Pixabay

Eine weitere Differenzierung vollzieht das Deloitte Mittelstandsinstituts an der Universität Bamberg (DMI), welches neben den oben genannten Kriterien auch

qualitative Merkmale berücksichtigt, nämlich Besitz und Leitung.

Zum Mittelstand gehören danach auch eigentümergeführte Unternehmen und Familienunternehmen sowie managergeführte Unternehmen bis zu einer Mitarbeiteranzahl von ca. 3000 Mitarbeitern.

Der Status von KMU in Deutschland und der EU

Volkswirtschaftlich machen in Europa KMU übrigens 99 % aller Unternehmen aus und und bieten ca. 65 Millionen Menschen Arbeit. Das sind knapp 59% aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten! (Quelle: Institut für Mittelstandsforschung (IfM), Bonn).
Achja, englisch heißen KMU übrigens SME (Small and Medium-Sized Enterprises).

Welche Unternehmensgröße ist für HRkreativ die relevante?

Für meine Belange sind die Mitarbeiteranzahl und das finanzielle Volumen, aus dem für das Personalmanagement geschöpft werden kann, besonders wichtig. Ich beziehe mich in meinen Beiträgen daher auf die Definition der EU-Kommission und darunter vor allem auf Kleinst- und kleine Unternehmen, unäbhängig von ihrer Eigentümerstruktur, Rechtsform oder Bilanzsumme.
In KMU wird die Personalabteilung häufig outgesourct oder ist minimal besetzt.

Quelle: Pixabay

Bis 50 Mitarbeitern sind Personalabteilungen in Unternehmen häufig noch ausgelagert oder minimal besetzt. Ab 50 nimmt die Verwaltung in Unternehmen zu. Das ist für diesen Blog ein bedeutender Unterschied, denn es soll ja um kreative Maßnahmen für Personaler gehen, die wenig Ressourcen zur Verfügung haben, wie ich bereits in meinem ersten Blogbeitrag beschrieben habe.